Die Entfernung störender Körperhaare erfreut sich schon lange einer steigenden Nachfrage von Frauen und Männern aus vorwiegend kosmetischen Gründen. Nebst den traditionellen Behandlungen der Haarentfernung mit Hilfe von Wachs oder Zuckerpasten, bei denen die Haare nachwachsen, hat sich seit den 90-er Jahren die Technologie der dauerhaften Haarreduktion mittels Laserstrahlen etabliert.
Zuerst kam die sogenannte IPL-Technologie («Intense Pulsed Light») auf den Markt, die jedoch nun zunehmend von den effektiveren Diodenlasern abgelöst wird.
In den nachstehenden Ausführungen wird nun im Einzelnen dargestellt, was ein Diodenlaser ist, was sein Wirkprinzip ist und was alles bei seiner Anwendung beachtet werden muss.
Was ist das Wirkprinzip der dauerhaften Haarentfernung mittels Laser?
Das Grundprinzip ist sowohl bei den IPL-Geräten wie auch beim Dioden-Laser die selektive Photothermolyse:
1. Der - wenn möglich gekühlte - Kopf des Handstücks des Lasergeräts fährt über die zu behandelnde Hautpartie,
2. Dort wo der Laserstrahl auf ein Haar trifft, absorbiert das Melanin, welches die Pigmentierung von Haut und Haaren bewirkt, das Laserlicht.
3. Die optische Energie wird im Haar in Wärme umgewandelt und breitet sich im Haar bis zur Haarwurzel aus.
4. Aufgrund der starken Erhitzung der Haarwurzel («Bulbus») koagulieren die dortigen Haarwurzelzellen bei ca. 60–70 °C. Dadurch verliert der Follikel nachhaltig die Fähigkeit, ein neues kräftiges Haar zu bilden. à damit der Follikel ausreichend erhitzt wird, aber die Wärme nicht in das umliegende Gewebe eindringt, muss die Pulsdauer genau dosiert werden. Bei dem von Bodyzone Basel verwendeten Leaseir MHR Xcell Laser können die Impulslängen von 8ms bis 400ms variiert werden.
Was ist ein Diodenlaser?
Ein Diodenlaser erzeugt gebündeltes, schmalbandiges Licht – für den Zweck der Haarentfernung meist um 808–810 nm (manche Systeme kombinieren zusätzlich 940 oder 1064 nm). Anders als IPL (intense pulsed light) ist Laserlicht viel stärker gebündelt und monochrom, wodurch es noch mehr gezielt in die Tiefe eindringen und sehr spezifisch an seinem Ziel (dem Haar bis zum Follikel) absorbiert werden kann.
Vorteile des Diodenlasers
- Gezielte Energieabgabe: Hohe Absorption am Melanin des Haarschafts und der Haarwurzel.
- Planbare Eindringtiefe: Gute Balance aus Oberflächenschonung und Tiefenwirkung.
- Hohe Reproduzierbarkeit: Die wichtigen Parameter (Leistung, Pulsdauer, Spotgrösse) sind präzise einstellbar.
Der von Bodyzone Basel eingesetzte Leaseir MHR Xcell ist ein Diodenlaser der neuesten Generation, der neben der Standardwellenlänge von 810 nm auch über die Wellenlängen 940 nm und 1060 nm verfügt.
Welche Rolle spielen Haar- und Hauttyp?
Die Effektivität der Laser-Behandlung hängt primär von drei Faktoren ab:
-
Haarfarbe und -dicke
- Dunkle, dicke Haare enthalten viel Melanin und sprechen besonders gut an.
- Blonde, rote, graue Haare enthalten weniger oder anderes Pigment – die Energieabsorption ist geringer, die Ergebnisse entsprechend begrenzter.
-
Hautfarbentyp
- Die Hautfarbe spielt für die Laserbehandlung eine sehr wichtige Rolle Je dunkler die Haut, desto mehr Melanin besitzt auch die Epidermis, womit auch diese ebenfalls Energie absorbiert und damit die Nebenwirkungsgefahr (Überhitzung, Hyper-/Hypopigmentierung) steigt.
- Moderne Diodenlaser arbeiten mit Kontaktkühlung, geeigneten Pulsdauern und angepasster Fluenz (Energiedichte), so dass auch dunklere Hauttypen behandelt werden können – mit fachkundiger Parameterwahl.
Vor dem Beginn einer Behandlung ist es daher wichtig, den Hautfarbentyp zu bestimmen. Dies wird am besten mit einem Photometer vorgenommen, der den Hauttyp nach der Fitzpatrick-Klassifikation bestimmt. Die Fitzpatrick-Klassifikation umfasst 6 Typen von I (blass-weisse Haut) bis VI (dunkelbraune oder schwarze Haut).
-
Wachstumszyklus
- Haare durchlaufen Wachstums-, Rückbildungs und Ruhe-Phasen. Laser wirkt am besten in der Wachstumsphase, weil dann der Schaft fest mit dem Follikel verbunden ist und viel Melanin enthält.
- Da nicht alle Haare gleichzeitig in der Wachstumsphase sind, sind mehrere Sitzungen nötig, um die relevanten Follikel in ihrer aktiven Phase zu treffen.
Anzahl der Sitzungen und zu erwartende Ergebnisse
Typischer Rahmen:
- 6–10 Sitzungen; die ersten rund 3 Behandlungen alle 4-6 Wochen; anschliessend alle 6–8 Wochen (je nach Areal, Haardichte, Zykluslänge).
- Erste sichtbare Ausdünnung oft nach 1–3 Sitzungen.
- „Dauerhaft“ bedeutet in der Regel langanhaltende, deutliche Reduktion, oft 80–90 %, nicht zwangsläufig absolute Haarfreiheit für alle Zeiten.
- Erhaltung/Touch-ups können in größeren Abständen sinnvoll sein, z. B. 1–2× pro Jahr – abhängig von genetischer Disposition, Hormonen, Medikamenten und Areal.
Schritte bei einer Behandlung
Vorab zu einer Behandlung im Institut
Anamnese & Hautbildanalyse: Erhebung von Kontraindikationen, Medikamente, Sonnenexposition, Hauttyp.
Jeweils am Vortag zu Hause
Rasur des Areals; kein Wachs/Zupfen bis 3–4 Wochen vorher (die Haarwurzel muss vorhanden sein).
Behandlung
- Parameterwahl – Messung Hautfarbe mit Photometer (kann je nach Sonnenexposition variieren); Bestimmung von Fluenz (Energiedichte), Pulsdauer, Frequenz, Spotgrösse.
- Kontaktkühlung & Gel – Schutz der Epidermis, verbesserte Leitfähigkeit und Gleitfähigkeit.
- Testschuss / komplette Passage – Überlappende „Passes“ für homogene Abdeckung.
- Beurteilung des initialen Behandlungsergebnisses – Leichte Rötung, periphere Ödeme um die Follikel sind gewollte Zeichen, Überbehandlung wird vermieden.
Nachpflege & Sonnenschutz
Siehe unten.
Sicherheit und mögliche Nebenwirkungen
Wichtigste Kontraindikationen:
Eine Behandlung mit Laser ist in den folgenden Fällen nicht möglich, weshalb ein Vorgespräch vor Aufnahme der Behandlungen von zentraler Bedeutung ist.
- Frische Sonnenbräune oder Selbstbräuner;
- kürzliches Peeling/Isotretinoin (zeitlicher Abstand nötig).
- Schwangerschaft oder Stillzeit
- Fotosensibilisierende Medikamente
- Infektionen, offene Wunden, Herpes in der Behandlungszone.
- Hauterkrankungen im Behandlungsfeld
Welche Nebenwirkungen sind möglich:
Wenn überhaupt, dann in der Regel mild und vorübergehend:
- Rötung, Wärmegefühl, leichtes Brennen, „Hautspannungsgefühl“ – üblicherweise Stunden bis max. 1–2 Tage.
- Vorübergehende Reizung der Haarfollikel.
Stärkeren negativen Folgewirkungen bei unsachgemässer Behandlung
Bei falscher Parameterwahl oder für die Behandlung ungeeignetem Haut-/Haarbild, frischer Sonnenbräune kann es kommen zu:
- Verbrennung/Blasenbildung, Krusten, Hyper- oder Hypopigmentierung.
- Paradoxer Flaumwuchs in seltenen Fällen, insbesondere an hormonell sensiblen Arealen mit feinen Haaren bei bestimmten Hauttypen.
Darum sind die Ausbildung und Kompetenz der behandelnden Person von eminenter Bedeutung. In der Schweiz dürfen nur Personen eine Laser-Behandlung durchführen, welche eine V-NISSG Zertifizierung nach den Vorschriften des Schweizerischen Bundesamtes für Gesundheit («BAG») vorweisen können. Damit eine generelle kosmetische Kompetenz und Praxiserfahrung sichergestellt ist, empfiehlt es sich, darauf zu achten, dass die behandelnde Kosmetikerin oder Kosmetiker einen EFZ oder gleichwertigen Abschluss vorweisen kann.
Die Qualifikationen des Teams von Bodyzone Basel mit drei V-NISSG zertifizierten Kosmetikerinnen ansehen:
Vorbereitung & Nachpflege
Vorher:
- 4 Wochen keine intensive Sonne/Solarium auf dem Areal (und während der gesamten Serie konsequenter LSF 50).
- 4-Wochen: Nicht zupfen/epilieren/wachsen – es muss eine pigmentierte Haarwurzel vorhanden sein.
- 2 Wochen: keine Selbstbräuner
- 12-24 Stunden vorher: Die zu behandelnde Hautregion rasieren (ergibt eine glatte Oberfläche mit weniger Oberflächenabsorption).
Nachher:
- Kühlen bei Bedarf, keine Hitze (Sauna, heißes Bad) am selben Tag.
- Sonnenschutz LSF 50 für mind. 2 Wochen.
- Milde Pflege, keine aggressiven Peelings/Retinoide für einige Tage.
- Eingewachsene Haare reduzieren sich oft deutlich; falls nötig: sanftes chemisches Peeling (z. B. milde AHA/BHA) nach Rücksprache und erst nach Abklingen der Reizung.
Häufige Fragen (FAQ)
Ist das Ergebnis wirklich dauerhaft?
In der Fachsprache spricht man von dauerhafter Haarreduktion: Langfristig deutliche und stabile Reduktion der Haardichte. Einzelne Follikel können im Laufe der Jahre reaktiviert
werden (Hormone, Medikamente, neue Follikel), weshalb Auffrischungen sinnvoll sein können.
Tut es weh?
Empfinden ist sehr individuell. Mit Kontaktkühlung, Gleitgel und angepassten Parametern empfinden die meisten es als wärme-/pikendes Gefühl, je nach Areal
variierend.
Warum wachsen nach der Sitzung Haare scheinbar weiter?
Die bereits sichtbaren Haare fallen tageweise aus („Shedding“). Manche Follikel werden nicht in der Wachstumsphase erwischt – daher mehrere Sitzungen.
Geht das auch bei sehr hellen Haaren?
Je heller/feiner, desto schwieriger. Es kann dennoch zu einer Teilverringerung kommen; Alternativen sind andere Laserwellenlängen, Elektrolyse (für einzelne, helle Haare) oder
schlicht kosmetische Methoden.
Qualitätsmerkmale eines seriösen Anbieters
- Anamnese & Aufklärung inklusive Kontraindikationen und realistischen Zielen während eines Beratungsgesprächs, das für eine seriöse Abklärung rund 30 Minuten benötigt
- Fachkompetenz und Erfahrung der behandelnden Kosmetikerin. Sie muss schon vom Gesetz her V-NISSG zertifiziert sein, aber sollte auch eine fundierte generelle Kosmetikausbildung auf Niveau EFZ oder gleichwertig haben
- Hygiene, zertifizierte Schutzbrillen, dokumentierte Gerätewartung.
Fazit
Die dauerhafte Haarentfernung mit Diodenlaser ist eine wissenschaftlich fundierte und alltagstaugliche Methode, um störende Körperbehaarung nachhaltig stark zu reduzieren. Sie funktioniert, weil Melanin das Laserlicht selektiv aufnimmt und die Wachstumsstrukturen des Follikels thermisch schädigt. Mit einem seriösen Setting sind Nebenwirkungen selten und vorübergehend.
Das könnte Sie interessieren: Was tun gegen Cellulite? 7 gute Tipps
Mit Bodyshaping zur Traumfigur? – MAXIMUS und LPG Endermologie im Vergleich

Kommentar schreiben